Schilddrüsenerkrankungen: neue Artikel in Deximed

Ein erhöhter TSH-Wert gehört in der Hausarztpraxis zum Alltag, daher haben wir unsere Artikel zu Schilddrüsenerkrankungen überarbeitet und einige neue Artikel für Sie erstellt.

Schilddrüsenerkrankungen: neue Artikel in Deximed

Thema der Woche, 18.01.2021 von Dr. med. Marlies Karsch
Ein erhöhter TSH-Wert gehört in der Hausarztpraxis zum Alltag. In unseren Artikeln haben wir die Bedeutung eines erhöhten TSH-Wertes und diagnostische und therapeutische Konsequenzen unter Berücksichtigung der entsprechenden DEGAM-Leitlinie dargestellt. Hierzu gab es in Deximed bisher die Artikel Subklinische Hypothyreose, Hypothyreose sowie den Artikel Thyreoiditis.

Für eine verbesserte Verständlichkeit und für eine klarere Darstellung haben wir alle Deximed-Schilddrüsen-Artikel revidiert und einen neuen Artikel zu M. Hashimoto erstellt. M. Hashimoto ist die häufigste Ursache einer Hypothyreose in Deutschland und hat als solche schon längst ein eigenes Kapitel verdient. Zur Diagnostik gibt die DEGAM-Leitlinie Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis klare Empfehlungen zur weiteren Abklärung bei erhöhtem TSH: Bei latenter Hypothyreose „kann" eine Bestimmung der TPO-Antikörper erfolgen, da bei M. Hashimoto ein erhöhtes Risiko für einen Übergang in eine manifeste Hypothyreose und das Vorliegen anderer Autoimmunerkrankungen besteht. Bei manifester Hypothyreose bringt die TPO-AK-Bestimmung für die weiteren hausärztlichen Entscheidungen keinen Zugewinn. Eine manifeste Hypothyreose sollte selbstverständlich behandelt werden. Bei der latenten Hypothyreose ist eine Substitution mit Levothyroxin ab einem TSH-Wert > 10mU/l empfohlen oder bei entsprechendem Wunsch der Patient*innen.

In unserem neu überarbeiteten Artikel Thyreoiditis liegt der Schwerpunkt jetzt auf den selteneren Schilddrüsenentzündungen, beispielsweise auf der postpartalen Thyreoiditis, der subakuten lymphozytären Thyreoiditis oder der akuten suppurativen Thyreoiditis. Die subakute granulomatöse Thyreoiditis (de Quervain) wird in einem neu revidierten Artikel behandelt.

M. Basedow war bisher im Artikel Hyperthyreose integriert und ist ab sofort ebenfalls in einem eigenen Artikel dargestellt. Nach der funktionellen Autonomie ist der M. Basedow die zweithäufigste Ursache einer Hyperthyreose in Deutschland. Deshalb war auch hier ein eigener Artikel überfällig. In unserem neuen Artikel werden klar strukturiert Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie gegeben. Die Messung von TRAK wird als schnelle und genaue Methode zur Diagnosestellung empfohlen. Um die Diagnose zu stützen, soll eine Schilddrüsensonografie erfolgen. Das Thema Hyperthyreose haben wir ebenfalls neu überarbeitet. Hier werden insbesondere die Differenzialdiagnosen autonomes Adenom, medikamenteninduzierte Hyperthyreose und seltenere Krankheitsbilder dargestellt. Auch der Artikel subklinische Hyperthyreose wurde umfassend revidiert und aktualisiert. Hierzu ist es wichtig zu wissen, dass die häufigste Ursache einer subklinischen Hyperthyreose eine zu hohe Levothyroxin-Substitution bei Hypothyreose ist. Bei endogenen Ursachen, wie Schilddrüsenautonomie oder M. Basedow wird eine Behandlung einer subklinischen Hyperthyreose nur unter Abwägung der individuellen Patientensituation empfohlen.

Die Artikel zu den relativ seltenen endokrinologischen Notfallsituationen Myxödemkoma und Thyreotoxische Krise haben wir auch revidiert. Hier kommt es besonders auf die Prävention an. Zur Vermeidung eines Myxödemkomas sollten beispielsweise elektive operative Eingriffe bei mittlerer bis schwerer Schilddrüsenunterfunktion verschoben werden. Bei latenter Hyperthyreose und/oder Knotenstruma sollte zur Prophylaxe einer jodinduzierten Hyperthyreose vor und nach Röntgenkontrastmittelgabe Perchlorat gegeben werden.

Unsere beiden Artikel Knotenstruma und Struma und Schilddrüsenknoten behandeln in der Hausarztpraxis relativ häufige Fragestellungen. Beide Artikel wurden ebenfalls kritisch überprüft. Wir hoffen, Ihnen mit unseren neuen bzw. neu überarbeiteten Artikeln nun einen besseren Überblick über die auf den ersten Blick unübersichtlich wirkenden Schilddrüsenerkrankungen bieten zu können.

Marlies Karsch, Chefredakteurin

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